Besonders freue ich mich Schirmherrin der Veranstaltung einer Selbsthilfeorganisation zu sein, die Selbsthilfe auch mit Selbst-Bewusstsein nach außen trägt. Ihr Motto „Aufgepasst, jetzt reden WIR? verstehe ich als doppelte Aufforderung: An die Betroffenen sich mutig einzubringen und an die Umwelt, innezuhalten und gut zuzuhören. Denn nur mit der gegenseitigen Bereitschaft, sich aufeinander einzulassen, kann die selbstverständliche Einbeziehung von Menschen mit Behinderung in allen Bereichen der Gesellschaft verwirklicht werden. Diese Maxime, die auch ein Leitgedanke bayerischer Behindertenpolitik ist, wurde 2009 mit der Forderung der UN-Behindertenrechtskonvention nach Inklusion auch weltweit anerkannt.

Für die inklusive Gesellschaft sind Selbsthilfeorganisationen und die Menschen, die sie tragen, wichtige und unverzichtbare Bausteine. Sie geben Menschen mit Handicap und deren Angehörigen die Möglichkeit, durch Informationen und Erfahrungsaustausch mit ihrer Situation besser zurechtzukommen und unterstützen sie mit Fortbildungs- und Freizeitmöglichkeiten und niedrigschwelligen Selbsthilfeangeboten vor Ort. Die verbandlich organisierte Selbsthilfe gibt Betroffenen auch gesellschaftspolitisch eine eigene Stimme, vertritt ihren Standpunkt, wahrt ihre Interessen auf den vielen Feldern mit den vielen Akteuren in Politik und Gesellschaft.

Die Bayerische Staatsregierung unterstützt daher seit vielen Jahren den Gedanken der Selbsthilfe und fördert Selbsthilfegruppen und Selbsthilfeorganisationen von Menschen mit Behinderung oder chronischer Krankheit in Bayern. Zusammen werden wir mit Nachdruck daran arbeiten, den Paradigmenwechsel zu Selbstbestimmung und Teilhabe weiter voranzubringen!

Ich wünsche dem 38. Kongress stotternder Menschen großen Zulauf, Erfolg und den Gästen einen schönen Aufenthalt in Regensburg!

Christine Haderthauer

Bayerische Staatsministerin

für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen